Von Bedeu­tung und Macht rich­ti­ger Worte

Die Bedeu­tung der Wor­te
Wuss­ten Sie, dass das Wort „Mark“ auf ganz unter­schied­li­che Arten zu ver­ste­hen sein kann? Zum einen bezeich­net es die wei­che Sub­stanz in den Kno­chen, das Kno­chen­mark, aber z.B. auch das Toma­ten­mark. Es gab die Mark als Geld, die Reichs­mark bzw. die D‑Mark. „Hal­lo Mark!“ ist ein Eigen­na­me, genau­so wie es frü­her Grenz­ge­bie­te bezeich­ne­te. Heu­te gibt es die Mark Bran­den­burg, ein his­to­ri­sches Land­schafts­ge­biet in Deutsch­land und Polen.

Der Begriff selbst kommt ursprüng­lich aus dem mit­tel­hoch­deut­schen / alt­hoch­deut­schen und bedeu­te­te Gehirn. – So viel deut­sche Spra­che in NUR EINEM EIN­ZI­GEN BEGRIFF! Das rich­ti­ge Wort zu fin­den, kann daher star­ke Kopf­zer­bre­chen bereiten.

Und mel­den sich bei der Begriffs­fin­dung zusätz­lich vie­le Men­schen zu Wort, kann es auch mal dazu kom­men, dass einem die Wor­te im Mund her­um­ge­dreht wer­den. Doch genug der Wor­te – dass es heu­te eine sol­che Flut an Sprich­wor­ten gibt, kann doch nur eins bedeu­ten: Wor­te haben Macht.
[ Wor­te haben Macht. War­um?
„Am Anfang war das Wort.“ (Johan­nes Evan­ge­li­um, Kapi­tel 1) „Alles wur­de durch das Wort geschaf­fen; und ohne das Wort ist nichts ent­stan­den.“ Ich möch­te an die­ser Stel­le kei­ne Leh­re im Glau­ben begin­nen. Ich möch­te ledig­lich auf die Bedeu­tung unse­rer Spra­che hin­deu­ten, wel­che schon vor tau­sen­den Jah­ren erkannt wur­de. Man­che Wor­te sind wie Mes­ser­sti­che, ande­re hei­len. Bevor etwas ent­steht, ent­steht es in unse­ren Gedan­ken. Wir kom­mu­ni­zie­ren unse­re Gedan­ken und kön­nen so mit ande­ren Men­schen etwas erschaf­fen.

Sol­len Web­site- oder Mar­ke­ting­tex­te geschrie­ben wer­den, sind sich vie­le Men­schen unsi­cher, ob da jetzt gegen­dert wer­den soll? Wir zei­gen aus pro­fes­sio­nel­ler Texter*/:innensicht, nega­ti­ve und posi­ti­ve Sei­ten des Genderns.

Im Bereich der Gen­der­spra­che sind wir nach wie vor auf der Suche nach den rich­ti­gen Wor­ten. Wel­ches Pro­blem steckt dahin­ter? Was wird kri­ti­siert? Wo tre­ten Ver­ständ­nis­schwie­rig­kei­ten und Miss­ver­ständ­nis­se auf, wenn es dar­um geht, dass nicht weni­ge Men­schen den Gebrauch der Gen­der­spra­che ableh­nen? Wel­che Aus­wir­kun­gen hat bzw. kann die Ver­wen­dung geschlech­ter­ge­rech­ter Spra­che auf die Gesell­schaft haben? All die­sen Fra­gen möch­te ich mich in die­sem Arti­kel wid­men und eine Ver­ständ­nis­grund­la­ge zu den sprach­li­chen Hin­ter­grün­den schaffen.

Sexus und Genus – ein Blick in unse­re Sprachgeschichte


Der Kun­de, die Kun­den oder die Kund*innen?

Einer DER Knack- bzw. Dis­kus­si­ons­punk­te inner­halb der Gen­der­spra­che ist das gene­ri­sche Mas­ku­li­num. Es gibt in der deut­schen Spra­che drei gram­ma­ti­sche Geschlech­ter (Gene­ra): das Femi­ni­num, das Mas­ku­li­num und das Neu­trum. Sie sind mit dem tat­säch­li­chen bio­lo­gi­schen Geschlecht (Sexus: männ­lich und weib­lich) nicht gleichzusetzen.

Das sieht man zum Bei­spiel dar­an, dass die Gabel und der Löf­fel völ­lig pro­blem­los in einer Schub­la­de zusam­men lie­gen kön­nen, ohne, dass sie sich unkon­trol­liert ver­meh­ren.

Pho­to by Jarek Cebor­ski on Uns­plash

Im Drop-down-Menü wird unter dem Feld Die Bedeu­tung der Wor­te am Wort­bei­spiel „Mark“ auf­ge­zeigt, dass es in sei­nen unter­schied­li­chen Bedeu­tun­gen, ver­schie­de­nen Gene­ra ange­hö­ren kann. Ein ande­res anschau­li­ches Bei­spiel wären Tie­re. Der Hund, die Kat­ze, das Pferd, die Bie­ne. Hier ist eine Fort­pflan­zung durch­aus mög­lich, doch ein bio­lo­gi­sches Geschlecht wird hier noch nicht berück­sich­tigt. Die Zuord­nung fin­det dem­nach auf­grund ande­rer Kri­te­ri­en statt.

Wäh­rend wir im Deut­schen drei Gene­ra anwen­den, hat die eng­li­sche Spra­che in die­sem Sin­ne gar kei­ne und afri­ka­ni­sche Mund­ar­ten bis zu 20 Stück!

Inner­halb der Sprach­ent­wick­lung hat sich das Femi­ni­num erst aus dem Neu­trum und dem Mas­ku­li­num her­aus­kris­tal­li­siert. Es bestand der Wunsch, weib­li­che Tie­re und Men­schen auf die­se Art und Wei­se her­aus­zu­he­ben – als etwas Beson­de­res. Zwi­schen die­sem Schritt und der oft­mals undurch­sich­ti­gen, gene­ri­schen Zuord­nung deut­scher Sub­stan­ti­ve lie­gen unzäh­li­ge Mei­len­stei­ne der Sprach­ent­wick­lung. Doch auch heu­te im Deut­schen kön­nen teil­wei­se Zusam­men­hän­ge zwi­schen Belebt­heit und Genus bestehen – je beleb­ter das bezeich­ne­te Objekt in der Hier­ar­chie, umso eher stim­men Sexus und Genus überein.

Ein klei­ner Vergleich

Die Tan­te – der Onkel, der Mann – die Frau, die Toch­ter – der Sohn, der Opa – die Oma, die Mut­ter – der Vater, usw. So ist es auch bei den Tie­ren. Die Benen­nung der Tier­ar­ten selbst steht in der Hier­ar­chie wei­ter unten. Erst wenn wir ein bestimm­tes Tier mei­nen, kön­nen wir auch hier eine Über­ein­stim­mung von Genus und Sexus beob­ach­ten: der Rüde – die Hün­din, die Kat­ze – der Kater, der Hengst – die Stu­te. Je ent­fern­ter uns ein Mensch steht, umso eher ten­die­ren wir zur Nut­zung all­ge­mei­ner Begrif­fe. Und hier kommt das gene­ri­sche Mas­ku­li­num ins Spiel.

Das gene­ri­sche Mas­ku­li­num – Stein des Anstoßes

In der Ent­wick­lung unse­rer Gesell­schaft war es lan­ge Zeit ganz natür­lich, dass Män­ner Beru­fe wie Arzt, Rich­ter oder Kauf­mann aus­üb­ten. Frau­en spiel­ten eine gesell­schaft­lich unbe­deu­ten­de­re Rol­le. Die­se Zeit mach­te den Mann zur Norm, sowohl gesell­schaft­lich als auch sprach­lich. Dies wird auch als Andro­zen­tris­mus bezeich­net. Die Frau stell­te eine Abwei­chung von der Norm dar. Der genorm­te Mensch war / ist männlich.

Neben dem Ungleich­ge­wicht in der Berufs­aus­übung, stellt die­ser Trend sogar eine erheb­li­che Gefahr für Frau­en dar. For­schung wur­de häu­fig für Män­ner betrie­ben und so zum Bei­spiel die Sicher­heit vie­ler Auto­mar­ken auf den typi­schen männ­li­chen Kör­per aus­ge­legt.

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Die mas­ku­li­ne Form bei Berufsbezeichnungen

Doch wenn wir an die­ser Stel­le bei der Spra­che blei­ben: Vie­le Berufs­be­zeich­nun­gen haben die typisch mas­ku­li­ne Form. Auf­grund der Ver­än­de­rung der Gesell­schaft üben jedoch auch Frau­en heu­te vie­le die­ser Beru­fe aus, haben die­sel­be Qua­li­fi­ka­tio­nen, über­neh­men Füh­rungs­po­si­tio­nen und ver­su­chen eine Art Gleich­ge­wicht an den Füh­rungs­spit­zen herzustellen.

Weib­li­che Berufs­be­zeich­nun­gen wur­den aus die­sem Grund bereits ein­ge­führt. All­ge­mei­ne Plu­ral­for­men jedoch blie­ben im gene­ri­schen Mas­ku­li­num erhal­ten und bil­den heu­te den Haupt­kri­tik­punkt der Gen­der­be­für­wor­ter. Es geht um die unper­sön­li­che Anspra­che in öffent­li­chen Schrei­ben, Reden, Aus­hän­gen, usw. von gemisch­ten Gruppen.

Kom­men wir nun zu Sinn oder Unsinn der Gendersprache.

Fra­ge 1

Unse­re Spra­che selbst unter­liegt einem stän­di­gen Wan­del. Bis­her ent­wi­ckel­te sich die Spra­che nach unse­rem gesell­schaft­li­chen Bild. Heu­te soll die Spra­che unse­re Gesell­schaft verändern.

Ist das über­haupt mög­lich?


Pho­to by Emma­nu­el Ikwueg­bu on Unsplash

Ant­wort 1

Ja, unter Umstän­den. Wie bereits zu Beginn betont: Wor­te haben Macht!  Die unzäh­li­gen Rede­wen­dun­gen gibt es nicht ohne Grund. Was und wie wir spre­chen ruft ganz ver­schie­de­ne Emo­tio­nen und Vor­stel­lun­gen in unse­rem Gegen­über her­vor. Genau­so ist es mit der Ver­wen­dung des gene­ri­schen Maskulinum.

Wur­den in Stu­di­en die männ­li­chen For­men von Per­so­nen­be­zeich­nun­gen gewählt, stell­ten sich die Mehr­zahl der Pro­ban­den auch Män­ner vor, egal ob ein Beruf haupt­säch­lich von Frau­en aus­ge­übt wird oder die benann­te Grup­pe aus Frau­en bestehen soll­te. Set­zen wir nun auch die weib­li­che Form ein, öff­nen wir unser Satz­ver­ständ­nis auto­ma­tisch für alle. Hier kann die Spra­che durch­aus für mehr Gleich­be­rech­ti­gung sorgen.

Bei­spiel

  • Die Elek­tri­ker brach­ten den Saal unter Ein­satz vie­ler Kron­leuch­ter und Ker­zen zum Strahlen.
  • Die Elek­tri­ker und Elek­tri­ke­rin­nen brach­ten den Saal unter Ein­satz vie­ler Kron­leuch­ter und Ker­zen zum Strahlen.

Fra­ge 2

Die Gen­der­spra­che beschäf­tigt sich heu­te aber nicht mehr nur mit der Inte­gra­ti­on und Gleich­stel­lung von Frau­en. Sie bezieht viel­mehr alle Men­schen mit ein. Men­schen müs­sen sich nicht ein­mal einem Geschlecht zuge­hö­rig füh­len. Ihnen wird aktu­ell der Begriff divers zugeordnet.

Kann dem die deut­sche Spra­che über­haupt gerecht wer­den?
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Pho­to by Annie Spratt on Unsplash

Ant­wort 2

Nein. Die deut­sche, gespro­che­ne Spra­che, kann dem Ein­be­zug aller Geschlech­ter bei wei­tem nicht gerecht wer­den. Die Schrift­spra­che ver­sucht dies durch die Ein­füh­rung der Gen­der­zei­chen. Es soll einen bild­li­chen Platz für alle Men­schen zwi­schen Män­nern und Frau­en schaf­fen. Sprach­lich kommt es dabei kaum zum Ausdruck.

Bei­spiel

  • Gene­ri­sches Mas­ku­li­num: Die Patienten
  • Femi­ni­sie­rung: die Patient/​innen (der Schräg­strich ist kein Genderzeichen!)
  • Neu­tra­li­sie­rung: erkrank­te Personen
  • Gen­der­zei­chen: Patient*innen (Wei­te­re Gen­der­zei­chen: _ oder : )


Gespro­chen wer­den die Patient/​innen und die Patient*innen gleich. Was optisch ein Unter­schied ist, ist sprach­lich nicht aus­ein­an­der­zu­hal­ten. Zudem hört man in der Spra­che kei­nen Platz­hal­ter – sodass in der Rede wei­ter nur männ­li­che und weib­li­che Per­so­nen ange­spro­chen wer­den. In der Hin­sicht ist die Ent­schei­dung des bay. Minis­ter­prä­si­den­ten Mar­kus Söder (Sept. 2021), das Gen­der­ver­hal­ten an den Uni­ver­si­tä­ten nicht bewert­bar zu machen, durch­aus ver­ständ­lich. Der opti­sche Ein­be­zug aller Geschlechts­for­men sorgt mehr für eine Irri­ta­ti­on und stört bei gehäuf­ter Anwen­dung den Lesefluss.

Die Ableh­nung die­ser Schreib­form, hat des­halb nichts mit der Ableh­nung der Gleich­be­rech­ti­gung zu tun. Es geht viel­mehr um eine ver­ständ­li­che Sprachanwendung. 

Vie­le Men­schen den­ken sich abso­lut nichts dabei, die Gen­der­spra­che nicht anzu­wen­den. Ich per­sön­lich ste­he der sprach­li­chen Ent­wick­lung posi­tiv gegen­über, wenn der per­sön­li­che Aspekt voll­kom­men her­aus­ge­las­sen wird. Bei Begrif­fen wie Kun­den oder Pati­en­ten, ist es erfah­rungs­ge­mäß vie­len Men­schen auch herz­lich egal, ob sie als Kun­de oder Kun­din bzw. Pati­ent oder Pati­en­tin bezeich­net werden.

Und um ehr­lich zu sein: Die Angst, jeman­dem in einem völ­lig neu­tral gemein­ten Text, nach der her­kömm­li­cher Sprach­nut­zung in jedem Satz auf die Füße zu tre­ten, blo­ckiert. Pro­bie­ren Sie es selbst ein­mal aus!
Neu­tra­le Spra­che statt Genderzwang


Wird das Gen­dern erzwun­gen, suchen Sprach­an­wen­der auto­ma­tisch nach leich­te­ren Begrif­fen oder neu­tra­li­sie­ren sie lie­ber. Einem erzwun­ge­nen Gen­dern wird gene­rell meist ausgewichen. 


Im Eng­li­schen z.B. gibt es kei­ne Gene­ra wie im Deut­schen. Es gibt jedoch Bezeich­nun­gen, wie poli­ce­men, wel­che durch­aus auf das natür­li­che Geschlecht hin­deu­ten. Die­ser Begriff wur­de z.B. bereits zu poli­ce­of­fi­cer abge­wan­delt. Mei­nen Sie, dass sich dadurch die Frau­en­quo­te unter den poli­ce­of­fi­cers erhöht hat?


Beob­ach­tun­gen zei­gen: Die Ver­wen­dung neu­tra­ler Begrif­fe hat letzt­end­lich noch kei­nen nen­nens­wer­ten Ein­fluss auf die Frau­en­quo­te in der Berufs­welt. Denn neben dem sprach­li­chen Aspekt, spielt der gesell­schaft­li­che, bzw. kul­tu­rel­le Fak­tor eine aus­neh­mend gro­ße Rol­le. Geschlech­ter­rol­len for­men ein bestimm­tes Bild von Frau­en, was durch eine neu­tra­le Spra­che kaum beein­flusst wird.

Genus-freie Spra­chen

Dies sieht man vor allem in Län­dern, wie der Tür­kei und Ungarn, wel­che eine voll­stän­dig Genus-freie Spra­che besit­zen, in der Lis­te der eman­zi­pier­ten Län­der jedoch weit unten ste­hen. In die­ser Hin­sicht sind die Frau­en voll­stän­dig auf sich gestellt und über­neh­men für ihre Stel­lung und ihr Den­ken selbst die Ver­ant­wor­tung. Wei­chen wir nun in der deut­schen Spra­che auf neu­tra­le Bezeich­nun­gen aus, ist der Effekt der­sel­be: Män­ner wer­den zwar nicht mehr her­vor­ge­ho­ben, Frau­en jedoch auch nicht expli­zit ange­spro­chen. Was bleibt, ist die Auf­ga­be jedes Men­schen, eigen­stän­dig ihren Wert in der Gesell­schaft anzu­er­ken­nen, alte Wer­te abzu­le­gen und über­hol­te Rol­len­bil­der in den eige­nen Köp­fen zu verändern.

Gen­der­neu­tra­le Spra­che kann im Bereich der Berufs­bil­der die­sen gesell­schaft­li­chen Ver­än­de­rungs­pro­zess jedoch posi­tiv unter­stüt­zen, wie meh­re­re Stu­di­en zeigen.

Gen­dern außer­halb per­sön­li­cher Befindlichkeiten


Ver­lie­ren wir die nütz­li­chen Aspek­te der Gen­der­spra­che aus den Augen, lan­den wir hier ruck­zuck auf einer ganz ande­ren Argu­men­ta­ti­ons­ebe­ne – der per­sön­li­chen Ebe­ne. Ver­letz­te, sich unter­drückt füh­len­de Per­so­nen, rufen nach einer Aner­ken­nung, wel­che sich erst im Lauf der Zeit lang­sam her­aus­kris­tal­li­siert. Rol­len­bil­der und erlern­te gesell­schaft­li­che Nor­men, las­sen sich nicht ein­fach von heu­te auf mor­gen umsto­ßen. Es braucht Zeit, Geduld und den Wil­len etwas zu ver­än­dern und wei­ter voranzutreiben.

Wird die Gen­der­spra­che erzwun­gen, kann dies durch­aus auch Ableh­nung her­vor­ru­fen und andro­zen­tris­ti­sche Sicht­wei­sen sogar ver­här­ten – und das wäre der schlech­tes­te Fall


Haben sich Men­schen ihren Ruf und ihre Aner­ken­nung selbst erar­bei­tet, sto­ßen Schreie nach einer gleich­be­rech­tig­ten Spra­che manch­mal auch auf Unver­ständ­nis. So das Bei­spiel einer Bekann­ten: „Ich habe den Beruf Kauf­mann gelernt. Ich bin kei­ne Kauf­frau!“ Dies ist heu­te eine Berufs­be­zeich­nung, kei­ne Geschlechtszuweisung.

Die Cou­ra­ge, sich in einem sol­chen Beruf durch­zu­set­zen, erhöht den Stolz auf die eige­ne Leis­tung und hat für nach­fol­gen­de Gene­ra­tio­nen Vor­bild­funk­ti­on. Stu­di­en gehen davon aus, dass die Vor­bild­funk­ti­on einen weit­aus grö­ße­ren Ein­fluss auf nach­fol­gen­de Gene­ra­tio­nen hat als eine gen­der­ge­rech­te Sprache.

War­um wir gendern

Bei der Gen­der­spra­che geht es schließ­lich dar­um, Men­schen auch in Tex­ten gleich­be­rech­tigt zu behan­deln. Man­che Gen­der-For­mu­lie­run­gen unter­stüt­zen dies, wie das Bei­spiel mit den Elek­tri­kern und Elek­tri­ke­rin­nen zeigt. Manch ande­re Gen­der-For­mu­lie­run­gen ver­kom­pli­zie­ren den Sprach­stil und füh­ren v.a. bei Zwang zu ver­här­te­ten Fron­ten. Im Ein­zel­fall raten wir dazu: Fra­gen Sie Ihren Tex­ter oder Ihre Texterin!

Außer­dem: Solan­ge es einen Equal-Pay-Day gibt, kann das Gen­dern unse­re Gesell­schaft auch nicht „ret­ten“. Das Gen­dern in Tex­ten macht nur einen Teil des gesell­schaft­li­chen Ver­än­de­rungs­pro­zes­ses aus und wie groß des­sen effek­ti­ve Wir­kung ist, kann nur schwer bestimmt wer­den. Für die gleich­be­rech­tig­te Behand­lung von Men­schen muss man sich je nach Situa­ti­on immer wie­der neu einsetzen.

In die­sem Sin­ne wün­schen wir Ihnen ALLEN_/*: eine fro­he Adventszeit!



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Ein Beitrag von:

Cornelia Weileder | DIN9001 für Planer & Bau

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