Erfrischendes Lernen – Gamification in E-Learnings
E-Learnings haben lange Zeit zurecht ein Nischendasein gefristet. Langweilige, unmotiviert zusammengestellte Slides zum Durchklicken mit viel Text und einem schrecklichen – aus Word-Art zusammenkopierten – Layout. Doch mit etwas Gamification macht das auf einmal Spaß!
Der Start …
Lasst uns mit dem Faktor Faulheit beim Anwender starten. Allzu leicht kann er den Content einfach nebenbei durchrieseln lassen und sich am Ende durch das Quiz mogeln. Echter Wissenstransfer, der beim Anwender ankommt, sieht anders aus.
Starten wir also nochmal neu und fangen an, E-Learnings nicht als bessere Power-Point-Präsentationen zu betrachten, sondern als kleine Computerspiele oder TV-Serien, die den Anwender catchen. Gerade in den aktuellen Zeiten, in denen das dezentrale, virtuelle Lernen wieder in den Vordergrund rückt, sollte auf die Gestaltung der E-Learnings geachtet werden – und mit diesen Tipps macht Ihr mit Sicherheit alles richtig!
… und das Ziel
Das grundsätzliche Ziel eines Trainings ist klar: Die Teilnehmer sollen Wissen mitnehmen und sich möglichst lange daran erinnern.
Das Dazwischen: Interaktivität & Infotainment
Das Dazwischen funktioniert durch Interaktivität und Infotainment. Lean Forward, statt Lean Back sagt man dazu in der Fernsehwelt – die Gamification kommt ins Spiel. Mit den Mitteln, die wir aus Computer-Spielen und TV-Serien gelernt haben, werden Inhalte nicht nur trocken heruntergerattert, sondern schmackhaft serviert. Belohnungen, Level-Design und Charaktere lassen das Training unterhaltsam werden.
Tipp 1: Tonalität
Macht euch locker. Viele Trainings kommen etwas steif daher und lassen die ohnehin seltsame Situation, allein daheim eine Schulung zu bekommen, nicht besser werden. Bemüht euch um eine lockere Tonalität mit Augenzwinkern. Jedem ist klar, dass es eigentlich um Wissensvermittlung geht – dann kann man den Weg dorthin ja auch so angenehm wie möglich gestalten.
Tipp 2: Storytelling
Am besten geht das mit einer durchgängigen Geschichte. Einem Charakter, der sich weiterentwickelt, einem Sidekick, der immer wieder lustige Dialoge zur Auflockerung einstreut und einem Gesamtbild, das sich vervollständigt.
Beim Teilnehmer muss das Bedürfnis geweckt werden zu erfahren, wie es weiter geht. Wie beim Cliffhanger am Ende der letzten Episode einer Staffel. Gebt euren Inhalten also eine charmante oder spannende Rahmenhandlung mit interessanten Charakteren, denen man gerne folgt.
Unser Charakter hier heißt Toni – und er ist kein Italiener, sondern kommt mitten aus Recklinghausen.
YEAH – 40 % des E-Learnings sind geschafft und wir haben Level 3 erreicht!
Tipp 3: Level-up
Wir kennen das aus Computer-Spielen: Das Level-up ist immer ein Moment der Freude. Auch in E-Learnings will man für Geleistetes belohnt werden. Und sei es nur durch eine Animation, einen coolen Titel oder ein neues Kleidungsstück für den Charakter.
Tipp 4: Point & Click
Bitte verwendet nicht nur „Vorwärts“ und „Rückwärts“-Pfeile zum Anklicken. Nichts ist monotoner. Immer wieder sollte der Teilnehmer dazu angehalten werden, sich im Bürostuhl nach vorne zu lehnen (Lean Forward) und etwas auf dem Screen zu klicken. Ein Item das gefunden werden muss? Dialog-Optionen die geklickt werden können? Rätsel, die es zu lösen gilt?
Lean forward – beugen Sie sich beim Durchlesen der Fragen auch direkt weiter nach vorn? Erst mit der richtigen Antwort geht’s weiter!
Tipp 5: Überrasch mich!
Das menschliche Gehirn steht drauf: auf Abwechslung. Medienbrüche sind im E-Learning ein probates Mittel, um die Aufmerksamkeit hochzuhalten. Mal ein Interview, mal eine Erklärfilm-Sequenz, mal ein Quiz, ein Plakat oder ein Insta-Post-Generator.
Beispiele für Medienbrüche: Überraschung Nr. 1 – der Cookie-Kampf. Überraschung Nr. 2 – der Insta-Post-Generator.
Oder nochmal ganz anders gedacht: ein 360 Grad – Element, wo man sich in einem Raum umgucken muss in alle Richtungen? (Dazu haben wir einen echten Experten bei Mehrwert München: Dieter Lukas von Panobilder)
Tipp 6: Verdaubare Happen
Lieber 10 Kapitel a 5 Minuten als ein Kapitel mit 50 Minuten. Teilt den Content in kleine Happen auf.
Der Blick durchs Zimmer mit der 360°-Rundumansicht.
Ihr seht schon…
E-Learning hat nichts mit PDFs und PowerPoints zu tun. E-Learnings sind wie kleine Computerspiele oder Netflix-Serien. Wir versuchen die Zuschauer zu bannen und am Ball zu halten – das Wissen wird quasi nebenbei vermittelt. Vorteil für Ihr Unternehmen: Durch die aktive Auseinandersetzung mit dem Inhalt bleibt dieser deutlich besser hängen. Sogar noch besser als bei einer Präsenz-Schulung mit Frontal-Unterricht. Wer dazu Inspiration oder das Komplettpaket von der Konzeption bis zur Programmierung braucht, wende sich gerne an die Experten aus der Keksfabrik.
Yannic Hieber
Mitgründer der Keksfabrik; Filme vom Feinsten!