Um einen Live­stream zu rea­li­sie­ren gibt es von der Hosen­ta­schen­ver­si­on bis zum eige­nen Stu­dio viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten. Hier­bei soll­te nach Ein­satz­ge­biet und Ziel­grup­pe ent­schie­den werden.

Der Coach mit Mut zur Spon­ta­ni­tät zieht am Flug­ha­fen mal eben das iPho­ne aus der Tasche und spricht über das Buch, wel­ches er gera­de liest. Sei­ne Fans fin­den es super, immer und über­all dabei zu sein und der hemds­är­me­li­ge Cha­rak­ter ver­mit­telt das Gefühl mit­ten­drin zu sein.

Wol­len Sie jedoch ein hoch­wer­ti­ges Pro­dukt anprei­sen, dann soll­ten Sie die­ses auch in einer eben­so hoch­wer­ti­gen Umge­bung prä­sen­tie­ren – gut aus­ge­leuch­tet ver­steht sich.

Die aktu­el­le Situa­ti­on: Off­line-Bran­chen und die digi­ta­le Wüste

Vie­le Geschäfts­mo­del­le basie­ren vor allem auf Ver­trau­en und per­sön­li­cher Bera­tung, zum Bei­spiel bei Ver­si­che­rungs­ver­tre­tern. Hier herrsch­te trotz fort­schrei­ten­der Tech­no­lo­gie noch digi­ta­le Wüs­te – eine der Erkennt­nis­se der Corona-Krise.

Web­cams und Lap­tops – das waren die Din­ge, die nach Klo­pa­pier und Nudeln als ers­tes aus­ver­kauft waren. Zei­chen, dass vie­le „Off­li­ner“ noch auf­zu­ho­len hat­ten, wäh­rend durch­di­gi­ta­li­sier­te Unter­neh­men zu den Gewin­nern zäh­len. Ein Mar­ke­ting­mit­tel hat sich dabei beson­ders her­vor­ge­tan – das Livestreaming.

Was ist Livestreaming?

Ver­ein­facht gesagt ist Live­strea­ming die Über­tra­gung von syn­chro­nem Bild und Ton in Echt­zeit, so wie im Fern­se­hen. Nur kön­nen wir heut­zu­ta­ge fast von jedem belie­bi­gen Ort der Welt über­tra­gen und zwar ohne ton­nen­schwe­ren Ü‑Wagen und Kame­ra­team. Die mög­li­chen For­ma­te sind dabei nahe­zu unbe­grenzt und der Fan­ta­sie sind kei­ne Gren­zen gesetzt. Geeig­net sind z.B.:

  • gespon­ser­te Live-Konzerte
  • der Launch neu­er Produkte
  • Online-Kon­gres­se mit span­nen­den Vorträgen
  • Haus­mes­sen
  • Live­sprech­stun­den mit dem Ernährungsberater
  • DIY-Tuto­ri­als
  • Inter­views mit span­nen­den Gästen
  • die Fra­ge­run­de mit dem Influencer
  1. Live­strea­ming mit dem Smartphone

Unser gelieb­tes Smart­phone ist zum stän­di­gen Beglei­ter gewor­den und kann in der Regel mitt­ler­wei­le HD-Video. Mit Social-Net­works wie You­Tube und Face­book las­sen sich rudi­men­tä­re For­ma­te ohne gro­ßen Schnick­Schnack spon­tan verwirklichen.

Ein­fach mal schnell live gehen und im Sel­fie-Style die Fra­gen der Fans beant­wor­ten oder auch eine Live-Sprech­stun­de mit dem Fit­ness­coach abhal­ten … Heu­te alles kein Pro­blem mehr. Es gibt hier noch net­te klei­ne Gim­micks, die ich abso­lut ans Herz lege wie Gim­bal für ein sta­bi­les Bild und Ansteck­mi­kro­fo­ne für einen sau­be­ren Ton.

  1. Live­strea­ming mit dem Laptop

Einen Lap­top haben vie­le fürs Büro und eine Digi­tal­ka­me­ra für den Urlaub. Nor­ma­ler­wei­se haben die­se klei­nen Kame­ras heu­te alle HDMI-Aus­gän­ge. Damit lässt sich mit­hil­fe eines im Inter­net erhält­li­chen „Enco­der“ das Bild der Kame­ra in den Lap­top einspeisen.

Dort hat man dann die Mög­lich­keit mit einer Broad­cast-Soft­ware Bild und Ton in Echt­zeit zu bear­bei­ten, Gra­fi­ken ein- und aus­zu­blen­den, Musik ein­zu­spie­len oder bei meh­re­ren Prot­ago­nis­ten meh­re­re Mikro­fon­si­gna­le in den Stream ein­zu­spei­sen. Im Gegen­satz zum Strea­ming auf dem Han­dy, bei dem Hoch­for­mat durch­aus Sinn macht, soll­te man sich hier an das klas­si­sche Breit­bild 16:9 halten.

Die­se Ver­si­on ist für eini­ger­ma­ßen tech­nik­af­fi­ne Men­schen leicht umzu­set­zen und macht einen viel pro­fes­sio­nel­le­ren Ein­druck, bei ver­hält­nis­mä­ßig gerin­gen Inves­ti­tio­nen. Gesen­det wird ganz nor­mal übers Han­dy­netz oder WLAN. Wem die Video­qua­li­tät und die Mög­lich­kei­ten am Smart­phone zu bil­lig sind, der wird hier sein Glück finden.

  1. Live­strea­ming aus dem Studio

Eine pro­fes­sio­nel­le Show ent­steht im eige­nen Live­stream Stu­dio. Die­se Vari­an­te erfor­dert neben einem erhöh­ten tech­ni­schen Auf­wand in der Regel auch mehr „Man-Power“. Aller­dings lohnt sich die Über­le­gung. Die Mög­lich­keit in einem pro­fes­sio­nell und optisch anmu­ten­den Stu­dio vor der Ziel­grup­pe auf­zu­tre­ten, war vor weni­gen Jah­ren noch ein Pri­vi­leg von Fern­seh­stu­di­os mit Millionenbudgets.

Nicht nur Schein­wer­fer für das rich­ti­ge Licht sind dank LED erschwing­lich gewor­den, auch Stu­dio­tech­nik ist heut­zu­ta­ge bezahl­bar. Nicht weni­ge Unter­neh­men unter­hal­ten daher ein eige­nes „Fern­seh­stu­dio“.

Neben einem im CI der Fir­ma gestal­te­ten Hin­ter­grund braucht man nur noch einen leis­tungs­star­ken PC und einen Bild­mi­scher, um das Signal meh­re­rer Kame­ras ein­zu­spei­sen und so die Mög­lich­keit zu haben zwi­schen ver­schie­de­nen Kame­ra­per­spek­ti­ven wech­seln zu kön­nen. Dies ist je nach Grö­ße bereits für weni­ge tau­send Euro rea­li­sier­bar und wird das Niveau Ihres Live­streams deut­lich stei­gern. Gute Adres­sen für den Ein­kauf sind z.B. die Fir­men Black Magic Design und Elgato.

Hal­lo? Könnt ihr mich hören? – Bit­te vor­her üben!

Auch wenn heu­te alles sehr ein­fach zu sein scheint, so bie­tet die Tech­nik doch eini­ges an Fall­stri­cken. Nicht umsonst ist bei Film und Fern­se­hen die ers­te Regel: Tes­ten! Die zwei­te Regel: Tes­ten! Und die drit­te Regel: Testen!

Wir wol­len nicht das der Live­stream zur Nega­tiv­wer­bung wird und Sie zum Gespött der Leu­te. Nichts ist schlim­mer als wenn nach dem abge­lau­fe­nen Timer auf Face­book ein schwar­zes Bild folgt. Die Ent­täu­schung ihrer gespann­ten Zuschau­er wird Ihnen sicher sein.

Live­streams kann man z.B. auf You­tube auch auf pri­vat stel­len, nur wer den Link hat kann zuschau­en. Machen Sie den ers­ten Ver­such erst­mal ganz ohne Publi­kum und den zwei­ten mit einer aus­ge­wähl­ten, Ihnen wohl­ge­son­ne­nen Gruppe.

Soll­ten Sie den Kopf frei haben wol­len, um sich ganz auf Ihre Inhal­te kon­zen­trie­ren zu kön­nen, geben Sie den tech­ni­schen Part lie­ber an einen Dienst­leis­ter ab. Ich bera­te Sie dazu sehr gerne.

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Ein Beitrag von:

Clemens Kreusch

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