Der Name Dei­nes Unter­neh­mens ist Dein Aus­hän­ge­schild. Er ist das Ers­te, mit dem Dei­ne poten­zi­el­len Kun­den in Berüh­rung kom­men, wes­halb die Wahl eines gelun­ge­nen Fir­men­na­mens auch so wich­tig ist. Anhand der fol­gen­den 8 No-Gos fin­det Ihr her­aus, ob der gewähl­te Fir­men­na­me ech­tes Poten­zi­al hat oder doch eher nicht.

Ein guter Fir­men­na­me hebt Dich von Dei­nen Mit­be­wer­bern ab, ein schlech­ter kann dazu füh­ren, gar nicht wahr­ge­nom­men oder ver­ges­sen zu wer­den. Schlimms­ten­falls bewirkt ein miss­ra­te­ner Fir­men­na­me sogar, dass man sich über Dich lus­tig macht oder Dein Unter­neh­men in Miss­kre­dit gerät.

Idea­ler­wei­se ver­mit­telt Dein Fir­men­na­me Dei­ne Ein­zig­ar­tig­keit, Dei­ne Kom­pe­tenz und Dei­nen Wert. Er soll­te auf­merk­sam­keits­stark und aus­sa­ge­kräf­tig sein – und neben­bei noch posi­ti­ve Emo­tio­nen erzeu­gen. Ganz schön schwer? Stimmt. Des­halb fin­det man einen erfolg­rei­chen Fir­men­na­men auch nicht über Nacht. Man soll­te sich Zeit dazu las­sen und auf jeden Fall fol­gen­de No-Gos vermeiden:

Feh­ler 1: Man­geln­de Einprägsamkeit

„IT & Soft­ware Fach­be­trieb Maxi­mi­li­an Lang & Part­ner“ – so einen Fir­men­na­men ver­gisst man schon beim Lesen wie­der. Ich gehö­re – schon auf­grund mei­nes eige­nen Fir­men­na­mens – nicht zu den stren­gen Ver­fech­tern, die nur zwei­sil­bi­ge Fir­men­na­men gel­ten las­sen. Aber was zu viel ist, ist zu viel. Man­geln­de Ein­präg­sam­keit prüfst Du am bes­ten mit dem Freun­de-Test. Lies Dei­nen Freun­den ver­schie­de­ne Namens­ent­wür­fe vor. An wel­chen Namen erin­nern sie sich am besten?

Gera­de für Start-ups völ­lig unge­eig­net sind Abkür­zun­gen. Sie sagen nicht nur nichts aus, müs­sen immer erklärt wer­den und man behält sie auch nicht im Gedächt­nis. Mehr Bekannt­heits­grad mit einem Fir­men­na­men zu errei­chen, der aus ein paar Buch­sta­ben besteht: abso­lu­te Fehl­an­zei­ge. Ganz abge­se­hen davon, dass EMK oder FZK kei­ne Emo­tio­nen oder Bil­der her­vor­ru­fen. Genau das braucht aber unser Gehirn, um sich zu erin­nern. Auch Goog­le & Co. haben übri­gens ihre schwe­re Not mit Abkür­zun­gen – das aber nur am Rande.

Prak­ti­ka­bler sind Akro­ny­me, wie es uns bei­spiels­wei­se bei der Fir­ma HARI­BO begeg­net (steht für HAns RIe­gel, BOnn). Sie sind etwas aus der Mode gekom­men und ob man sie heut­zu­ta­ge noch so zün­dend fin­det, ist Geschmacks­sa­che – aber eine Möglichkeit.

Feh­ler 2: Schwie­ri­ge Aus­spra­che oder Schreibweise

Hän­de weg von schwie­ri­gen Buch­sta­ben­kom­bi­na­tio­nen oder Anhäu­fun­gen von Mit­lau­ten! Dein Fir­men­na­me muss Dei­nen Kun­den leicht von der Zun­ge gehen, sonst tra­gen sie ihn sicher nicht wei­ter. Das Glei­che gilt natür­lich auch oder sogar beson­ders für die Schreib­wei­se. Die soll­te klar und gut zu buch­sta­bie­ren sein.

Lass Dich nicht beein­flus­sen von der gera­de tren­di­gen Ver­dop­pe­lung von Voka­len, wie z. B. Diigo (eine Social Anno­ta­ti­on Platt­form) oder Ooooooc​.com (ein Online-Markt­platz). Wie viel Ooooooos waren das noch mal?

Auch unkla­re Schreib­wei­sen sind pro­ble­ma­tisch – trotz erfolg­rei­cher Aus­nah­men wie Flickr oder Häa­gen Dazs. Die­se muss­ten aber auch ganz viel Geld inves­tie­ren, um ihren Namen zu eta­blie­ren. Muss man erst­mal haben…

Eines mei­ner Lieb­lings­bei­spie­le ist kein Fir­men- aber ein Auto­na­me: der Dae­woo. Bei der Markt­ein­füh­rung des Autos in Deutsch­land tape­zier­te man Pla­kat­wän­de voll mit Laut­schrift, die uns anlei­ten soll­te, den Namen rich­tig aus­zu­spre­chen: Deju. Ein Wahn­sinn wohl eher und ich den­ke nicht, dass Du das vorhast. 😉

Feh­ler 3: Farblosigkeit

Man­che Fir­men­na­men ver­brei­ten gäh­nen­de Lan­ge­wei­le: Flo­ris­tik­be­trieb Huber, Zeit­schrif­ten­eck, Buch­hand­lung Lese­freund… Vor allem rein beschrei­ben­de Fir­men­na­men rei­ßen kei­nen Kun­den vom Hocker. Dazu gehö­ren auch bran­chen­ty­pi­sche Wort­hül­sen, wie bei­spiels­wei­se Inter­trans, Euro­trans, Trans­ex­press in der Spe­di­ti­ons­bran­che oder Fit Star, Fit Express, Fit Point im Bereich Sportstudios.

Meis­tens steckt hin­ter die­sen Namen Unsi­cher­heit, die Angst, etwas zu ris­kie­ren. Ganz nach dem Mot­to: Lie­ber farb­los als falsch. Nur: Die Farb­lo­sig­keit und Aus­tausch­bar­keit des Fir­men­na­mens über­tra­gen sich auf Dich, Dei­ne Fir­ma und Dein Angebot.

Unge­wöhn­li­che, ein­falls­rei­che und pro­vo­kan­te Fir­men­na­men heben sich bes­ser ab und wer­den auf jeden Fall bes­ser gemerkt. Also ruhig ein biss­chen Mut bei der Namenswahl!

Schrän­ke Dich zu Beginn Dei­ner Namens­su­che nicht zu sehr ein, indem Du Dir fes­te Vor­ga­ben machst (zum Bei­spiel was die Spra­che oder die Art Dei­nes Fir­men­na­mens betrifft). Aus den absur­des­ten Ideen sind schon tol­le Namen her­vor­ge­gan­gen. Apple ist ein Bei­spiel dafür.

Feh­ler 4: Man­geln­de Authentizität

Dein Fir­men­na­me soll zu Dir pas­sen. Zu Dei­ner Fir­ma, Dei­ner Cor­po­ra­te Iden­ti­ty, zu Dei­nem Ange­bot und zu Dei­nen Kun­den. Er soll nicht dem ent­spre­chen, was gera­de Trend ist oder was man als „üblich“ ansieht. Das Kopie­ren von gän­gi­gen Buz­zwords ist zwar aller­orts zu sehen – Spo­ti­fy, Crow­di­fy, Gamify…myMüsli, myMie­ter, myHam­mer –, aber ganz ehr­lich, das hängt einem doch zum Hals her­aus. Und was, wenn der Trend vor­bei ist?

Wer­de kein Abklatsch von etwas ande­rem. Das macht Dich belie­big und aus­tausch­bar. Und noch etwas soll­test Du auf kei­nen Fall machen: Vor­ge­ben etwas zu sein, was Du nicht bist. Abge­se­hen davon, dass das auch recht­lich pro­ble­ma­tisch ist. Als „Zen­trum“ bei­spiels­wei­se darf sich ein Ein-Man­n/­Frau-Betrieb nicht bezeichnen.

Du und Dei­ne Fir­ma seid so, wie Ihr seid rich­tig und genug. Auf jeden Fall aber ein­zig­ar­tig. Zeig das auch mit Dei­nem Firmennamen.

Feh­ler 5: Ori­gi­na­li­tät um jeden Preis

Ein ori­gi­nel­ler Fir­men­na­me ist gut , nur nicht um jeden Preis. Denn ein gewollt ori­gi­nel­ler oder wit­zi­ger Fir­men­na­me kann auch mal ganz schnell zur Lach­num­mer werden.

War­um auch immer, aber die Fri­seur­bran­che scheint davon beson­ders betrof­fen, was Namen wie „Kamm­bäck“ oder „Lieb­haar­ber“ zei­gen. Auch der Schiffs­rei­se­an­bie­ter „Tita­nic Rei­sen“ dürf­te nur weni­gen Inter­es­sen­ten ein Lachen ins Gesicht zaubern.

Ach­te auch dar­auf, nicht unfrei­wil­lig „ori­gi­nell“ zu wer­den, wenn in Dei­nem Fir­men­na­men Kom­po­nen­ten zusam­men­tref­fen, die nicht zum Erfolg Dei­nes Unter­neh­mens bei­tra­gen, wie z. B. beim „Bestat­tungs­un­ter­neh­men Wurm“ oder beim Chi­na­re­stau­rant „Fu king chinese“.

Feh­ler 6: Man­geln­de Weitsicht

Häu­fig wird bei der Wahl des Fir­men­na­mens nicht bedacht, wie sich das Unter­neh­men in Zukunft ent­wi­ckeln könn­te. Was ist, wenn Du Dein Ange­bot aus­wei­test? Wenn Du mal expan­die­ren oder inter­na­tio­nal tätig wer­den möch­test? Was, wenn Du Dein Unter­neh­men ein­mal ver­kau­fen möch­test? Passt dann Dein Name noch?

Vor­sich­tig soll­test Du auch sein, wenn Du tech­ni­sche Begrif­fe in Dei­nen Fir­men­na­men inte­grierst, wie z.B. DVD-König oder Fax-Fuchs. Tech­nik ver­al­tet schnell. Dein Name soll­te das nicht tun.

Feh­ler 7: Feh­len­de Prüfung

Schon mal über­legt, was Dein Fir­men­na­me in ande­ren Spra­chen bedeu­tet oder wel­che Asso­zia­tio­nen er in ande­ren Län­dern weckt? Das soll­test Du unbe­dingt tun, wenn Du außer­halb des deutsch­spra­chi­gen Bereichs aktiv wer­den willst.

Sonst geht es Dir viel­leicht wie dem skan­di­na­vi­schen Milch­pro­dukte­her­stel­ler PET, der auf dem fran­zö­si­schen Markt nur schwer Fuß fas­sen dürf­te. (Pet heißt auf fran­zö­sisch Furz.) Oder der spa­ni­schen Fir­ma Ser­vicio Hos­te­le­ria Indus­tri­al de Ter­ras­sa. Abge­kürzt S.H.I.T. Ein hilf­rei­ches Tool, um Namen bzw. Namens­be­stand­tei­le in alle mög­li­chen Spra­chen zu über­set­zen: https://​smo​din​.me/

Ein abso­lu­tes Muss ist, Dei­nen Fir­men­na­men auf Ver­füg­bar­keit zu prü­fen, das heißt zu recher­chie­ren, ob er nicht schon von Mit­be­wer­bern ver­wen­det wird. Das kann Dir sonst nicht nur den Fir­men­na­men kos­ten, son­dern auch eine saf­ti­ge Geld­stra­fe einbringen.

Wenn für Dei­nen Fir­men­na­men kei­ne pas­sen­de Domain zur Ver­fü­gung steht (auch wenn Du evtl. mit Zusät­zen arbei­test) oder der Fir­men­na­me in den ver­schie­de­nen Social-Media-Kanä­len bereits belegt ist, wirst Du es schwer haben. Des­halb gilt es auch hier, dass eine Prü­fung im Vor­feld sich immer lohnt.

Feh­ler 8: Kein oder fal­sches Feed­back einholen

Kein Feed­back ein­zu­ho­len, ist auf jeden Fall schlecht. Tes­te Dei­nen Fir­men­na­men unbe­dingt mit Freun­den und Bekann­ten. Aber Vor­sicht: Frag nicht danach, ob Ihnen Dein Fir­men­na­me gefällt. Denn über Geschmack lässt sich bekannt­lich nicht strei­ten. Frag viel­mehr, wel­che Asso­zia­tio­nen Dein Fir­men­na­me her­vor­ruft, ob sie ihn mit Dir und Dei­nem Ange­bot in Ver­bin­dung brin­gen und ob sie ihn gut ver­ste­hen kön­nen. Fra­ge dabei nicht zu vie­le Per­so­nen. Man erhält bekann­ter­ma­ßen schon bei vier Leu­ten fünf Meinungen.

Bei der Wahl des eige­nen Fir­men­na­mens gilt es also eini­ges zu beden­ken. Viel Spaß und Erfolg dabei!

Wenn Du Hil­fe bei der Wahl Dei­nes Fir­men­na­mens brauchst, sprich mich an, oder set­ze Dich auf die War­te­lis­te zu mei­nem Kurs „In vier Schrit­ten zum erfolg­rei­chen Firmennamen“. 

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Ein Beitrag von:

Ursula Paulick | Markenentwicklung

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