Richtiges (D)Englisch in Geschäftstexten

Im beruflichen Kontext sind Texte mit falsch geschriebenen englischen Begriffen ein No-Go. Folgende 6 Regeln helfen Ihnen englische Begriffe im Deutschen richtig zu schreiben.

Geschäftstexte mit korrekten Begriffen

Gerade war ein Kunde erstaunt, dass der Begriff „Family Office“ zusammengeschrieben wird, also „Family-Office“. Im Englischen sei aber getrennt richtig. Klar, das ist dort absolut korrekt, im Deutschen ist es jedoch ein Fehler. Und diese Fehler kommen in geschäftlichen Texten immer häufiger vor.

Zwei Gründe gibt es dafür: Eine weit verbreitete Unsicherheit bei zusammengesetzten Substantiven (substantivische Komposita), die oft als „Deppenleerzeichen“ verspottet wird. Und die englische Grammatik, die fälschlicherweise im Deutschen angewendet wird. Gerade in der Investment-Branche ist Englisch unverzichtbar, da kann es einem schon komisch vorkommen, wenn vertraute Begriffe plötzlich anders geschrieben werden. Aber keine Sorge, es gibt klare Regeln!

Regel 1: Keine Extrawurst für englische Begriffe

Für englische Begriffe – und für alle anderen Fremdwörter auch – gelten im Deutschen dieselben Regeln wie für deutsche Wörter

Regel 2: Füge zusammen, was zusammengehört

Zusammensetzungen aus Substantiven werden zusammengeschrieben oder mit einem Bindestrich gekoppelt.

Die korrekte Schreibweise ist also „Family-Office“, genauso verhält es sich mit „DSL-Speedtest“, „Content-Management“, „Revenue-Manager“, „Service-Center“ und so weiter.

Wir schreiben ja auch nicht „Haus Tür“, „Bücher Regal“, „Käse Sahne Kuchen“ oder „Donau Dampf Schiff Fahrts Gesellschaft“. Eigentlich – denn Deppenleerzeichen sind weit verbreitet. Dies lässt sich wunderbar auf der Seite https://deppenleerzeichen.de/ bestaunen. Wer jetzt jeden englischen Begriff zusammenschreibt oder mit Bindestrichen versieht, der liegt damit leider dennoch falsch, denn es gibt Regel 3.

Regel 3: Vorsicht bei Begriffen mit Adjektiven

Wortbildungen von Fremdwörtern aus Adjektiv und Substantiv, werden in der Regel getrennt geschrieben.

Beispiele: „Social Media“, „Joint Venture“, „Open Source”, „Small Talk” oder „Public Relations“. Beide Bestandteile der Wortgruppe werden großgeschrieben.

Regel 4: Bindestriche bei Mehr-Wort-Begriffen

Das ist ebenfalls eine Regel, die gerne vergessen wird. Sie legt fest, dass in einer Aneinanderreihung von Wortgruppe alle Wörter durch Bindestriche verbunden werden.

Diese Regel gilt wieder auch für Begriffe aus der englischen Sprache: „Best-Practice-Analyse“, „Kick-off-Programm“, „Drop-down-Menü“, „Joint-Venture-Angebot“, „Public-Relations-Manager“ oder „Do-it-yourself-Tipps“.

Regel 5: Bindestrich, wenn Deutsch mit English gekoppelt wird

Ein Bindestrich muss immer bei Kopplungen von englischen und deutschen Begriffen stehen. Das erhöht die Lesbarkeit und die Verständlichkeit: „Traveller-Informationen“, „Compliance-Beauftragter“

Regel 6: Es gibt nur eine E-Mail

Bei Zusammensetzungen mit einem einzelnen Buchstaben steht immer ein Bindestrich. Die gute alte „E-Mail“ ist nur in dieser Schreibweise richtig. „Email“ oder „eMail“ gehen gar nicht. Auch das „E-Business“ darf nicht „eBusiness“ geschrieben werden.

Rechtschreibung erhöht die Verständlichkeit

Wie sehr die Verständlichkeit eines Satzes unter fehlenden Bindestrichen leiden kann, zeigt dieses Beispiel:

„Die Bewertungen orientieren sich an den International Financial Reporting Standards (IFRS) betreffend die Zwischenberichterstattung sowie den International Private Equity and Venture Capital Valuation Guidelines der Private Equity Dachverbände.“

Korrigiert liest sich das deutlich besser: Die Bewertungen orientieren sich an den International-Financial-Reporting-Standards (IFRS) für die Zwischenberichterstattung sowie den International-Private-Equity- und Venture-Capital-Valuation-Guidelines der Private-Equity-Dachverbände.

Mit korrekter Rechtschreibung lässt sich die Verständlichkeit eines Textes deutlich erhöhen. Und ein fehlerfreier Text erhöht das Vertrauen in die Kompetenz und Zuverlässigkeit des Unternehmens.

Ein Satz – vier Bedeutungen

Es ist immer ungünstig, wenn dem Leser nicht klar wird, was gemeint ist. Lesen Sie einmal folgenden Satz:

Wie Sie mit Facebook Seiten Fans gewinnen.

Was soll er bedeuten? Der Leser hat bei dieser Schreibweise die Qual der Wahl:

Wie Sie mit Facebook, Seiten, Fans gewinnen. (Eine Aufzählung von Dingen, mit denen Sie gewinnen können)

Wie Sie mit Facebook Seiten-Fans gewinnen. (Sie gewinnen Seiten-Fans mit Facebook)

Wie Sie mit Facebook-Seiten Fans gewinnen. (Sie gewinnen Fans mit Facebook-Seiten)

Wie Sie mit Facebook-Seiten-Fans gewinnen. (Sie gewinnen mit Fans von Facebook-Seiten)

Fazit

Texte sind dann gut, wenn sie leicht verständlich sind und keine Fehler enthalten. Dann sorgen sie für ein gutes Image und Vertrauen ins Unternehmen. Melden Sie sich, wenn das Ihr Ziel ist, bei Thomas Horsmann https://thomas-horsmann.de

Titelbild: by Kaitlyn Baker on Unsplash
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